Marinekameradschaft Essen-Kupferdreh
und Umgebung von 1912
Marine-Regatta-Verein-Essen e. V.

Marinekameradschaft feiert 100 jähriges Bestehen

Am 15.9 war es soweit: die Marinekameradschaft Kupferdreh von 1912 lud zur Gala am Baldeneysee. Den festlichen Rahmen für 140 Gäste bildete der Saal der ETUF Gastronomie. So war denn auch einige Prominenz erschienen. Die Stadt Essen vertreten durch den 1. Bürgermeister Rudolf Jelinek, aber auch politische Parteien, Vereine und Verbände wollten es sich nicht nehmen lassen, an diesem Abend dabei zu sein. Auf dem Foto überreicht der 1. Vorsitzende Detlef Hirnstein einen Scheck über 550€ an Andreas Wieser von der DLRG.


Wie sagte einer der Redner, Frank Suchanek vom Landesseglerverband NRW, später in seinem Grußwort: nur 3 Segelvereine in NRW können auf eine solch lange Zeit zurück blicken. Zuvor aber richtete der 1. Vorsitzende Detlef Hirnstein das Wort an Mitglieder, Freunde und Offizielle. Mit einem kleinen Augenzwinkern gab er zu verstehen, jetzt nicht 100 Jahre Revue passieren lassen zu wollen, sondern verwies diesbzgl. auf die neue erstellte Festschrift mit Chronik. Es setzte bei seiner Rückschau vielmehr in den 70er und 80er Jahren ein, einer Zeit in der er selbst Mitglied wurde. Damals nahm der Verein unter Josef Bechem, dem jetzigen Ehrenmitglied, seinen Wechsel weg vom Marine-Traditions Verein hin zum modernen Familien-Segelsportclub vor. Nicht ohne Mitglieder zu verlieren, wie Detlef Hirnstein einräumte. Neue Wassersportinteressierte füllten die Lücken aber schnell, ja mehr als das. Unter der Leitung von Gerd Szymzak zog der Verein dann um in sein jetziges Domizil nahe der Zeche Karl Funcke. Das Vereinsheim, ein altes Pumpenhaus, wurde von den Mitgliedern in Eigenregie umgebaut und stimmig hergerichtet. Hieran hatte Annette Jäger, heute Ehrenmitglied und früher OB der Stadt Essen, starken Anteil. Schließlich überzeugte Sie die Verantwortlichen der (ehem.) Ruhrgas AG, einen „Juniorpartner“ auf das Grundstück zu nehmen. Zusammen mit der E.On Ruhrgas Betriebssportgemeinschaft wird dort seit jetzt fast 20 Jahren gemeinsam Segelsport praktiziert. Fahrten- und Regattasegler finden dort zusammen. Eine Kooperation zum gegenseitigen Vorteil, wie Jochen Döring ( Vors. Segelsparte E.On Ruhrgas) betonte. Speziell die Unterstützung der alljährlichen Opti-Kinder Trainingswochen durch den MRV hob er hervor.
Überhaupt, viele Reden der Ehrengäste drehten sich um das zentrale Thema „Ehrenamt und Jugendarbeit“. Natürlich genießt ein Verein mit solanger Tradition hier Vorbildcharakter – darauf gingen sowohl der Bürgermeister, als auch Petra Hinz (MdB) und Wolfgang Rohrberg vom ESPO ein. Auch die Vertreter des deutschen Marinebundes (DMB), Werner Schiebert (Vizepräsident) und Rolf Borsch betonten, das diese Art der Öffnung ganz im Sinne der Marine sei, was von Außenstehenden oftmals nicht wahrgenommen würde. Dabei wurde auch der Frauen gedacht, die ihren Männern den „Rücken freihielten“.
Und das auch ein Traditionsverein noch neue Wege beschreiten kann, bewies der MRV in diesem Jahr: erstmals beteiligte sich der Verein als Mitausrichter maßgeblich an der Essener Segelwoche. Hans-Walter Fink vom Yachtclub Ruhrland ging in seiner Rede lobend darauf ein. Ähnlich sah es Sebastian Klein, 2. Vors. der ETUF Segelriege – früher selbst „Mariner“ und Schnellbootfahrer - konnte er natürlich den Querbezug gut nachvollziehen.
Ungeduldig wartete die Jugendgruppe auf ihren Auftritt. Nachdem die letzte Rede verklungen war lockerten Sie mit einem Puppenspiel zur Musik der Muppetshow das Programm auf. Die selbstgenähten Puppen kamen richtig in Fahrt und brachten den Shantychor Köln in eine gute Stimmung. Deutsche und Englische Seemanslieder wurden von vielen mitgesungen und mitgeklatscht. Mit erheblichen Zeitverzug ob all der Reden ging es danach sofort ans Büffet. Das Gesangs-Duo Voice-Selection startete dann mit einem bunten Reigen von Musical-Melodien durch und sorgte für begeisterte Stimmung. Nur kurz unterbrochen von einer Versteigerung, deren Erlös in Höhe von 550 € dem DLRG zugute kam und per Scheck überreicht wurde, folgte der 2.te Teil des Auftritts zum Lachen, Klatschen und Träumen. Zum Schluß gab es die verdiente „Standing Ovation“ und ohne Zugaben kamen Rebecca Kernbach/Tim Erlmann nicht aus dem Saal. Für den musikalischen Ausklang bis in den frühen Morgen sorgte dann der DJ .

Geschrieben von Hans Jeske (10.10.2012)